Von der Bankinvest zur Bank Sarasin

Auf der Suche nach verschwundenen Akten, die Polizei schreitet zur Hausdurchsuchung bei der Rabo Robeco Bank Schweiz in Zürich

Im Jahre 1974 brach die Herstatt Bank >> zusammen. Das war der erste grosse Bankenskandal der Nachkriegszeit. 52'000 Kunden waren davon betroffen. Die Prozesse im nachhinein beschäftigten die Gerichte bis 2006. Geschockt von den Ereignissen wurden weltweit die Bankenaufsicht verschärft. So auch in der Schweiz.

Die Aktionäre der amerikanisch/englisch beherrschten Bankinvest Zürich - Aktionäre waren unter andern Coca-Cola, Distillers Seagrams, Boeing - entschlossen sich in der Folge die Bank zum Verkauf anzubieten. Die verschärften Bankbestimmungen und die grosse generelle Marktunsicherheit gaben den Anlass.

Der Metro-Gruppe kam dies gelegen. Sie suchte ein Standbein auf dem Schweizer Finanzplatz und kaufte die Bank.

Nach einigen Jahren und Problem mit der schweizerischen Bankenkommission, welche «Hausbankaktivitäten» feststellte verkaufte die Metro >> eine Minderheitsbeteiligung an die Grio-Kredit Bank Wien. Eine gewisse Zeit danach übernahm diese 100% des Kaptials.

Nachdem aus der Presse bekannt wurde, dass Anlagekunden der Grio-Kredit Bank Zürich «über den Tisch gezogen» wurden, interessierte sich die eidgenössische Bankenkommission erneut für das Institut. Einem Generaldirektionsmitglied brachte dies sogar ein Berufsverbot ein. Ein neuer Aktionär musste her.

Der wurde gefunden in der Ersten Bank der Österreichischen Sparkassen (EBOS). Die Folgen sind bekannt:

EBOS Zürich fusionierte mit der Rabo Bank Zürich. Nach dem Zusammenschluss der holländischen Rabobank mit der Robeco begannen die grossen Schwierigkeiten in der Schweiz. Die Fusion mit der Gutzwiller & Partner Zürich - einer ehemaligen Tochter der gleichnamigen Bank in Basel - nachträglich in Rabo Investment Management umbenannt, brachte die erhofften Früchte nicht. Dies obwohl die ATAG Ernst & Young einen «Persilschein» für die Fusion ausstellte. Ganz im Gegenteil, ein weiterer Aktionärswechsel wurde nötig.

Mit der aufsehenerregenden Fusion mit der Bank Sarasin entfernte die Rabo Robeco Bank ihren Namen komplett vom schweizerischen Markt.

Die Leichen sämtlicher Rechtsvorgängerinnen liegen seitdem im Keller der Bank Sarasin in Basel.


Kommentar

Um den früheren ausgezeichneten internationalen Ruf der alteingesessenen Basler Privatbank Sarasin zu retten, wäre es wünschenswert, die schweizerischen Bundesbehörden würden die Leichen endlich exhumieren und würdig bestatten.


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