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Zürich lebt zu
rund der Hälfte vom Banking
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Es gibt verschiedene Bilder der Schweiz. Das der
Kühe und Jodler ist eines, das der Berge und
Seen, das der Uhren, das der Schokolade, das von
Milch und Käse und das der Pharmaindustrie.
Und vor allem gilt die Schweiz als Land der
Banken.
Markanter Ausbau des Personalbestands
Noch vor wenigen Jahren wurde der Abbau
zehntausender Arbeitsplätze in der
Finanzbranche prognostiziert. Stattdessen bauen die
Banken ihren Personalbestand laufend aus, es
herrscht ein Wettbewerb um die besten
Nachwuchskräfte. Einzig die vermehrte
Auslagerung auch qualifizierter Jobs in
Billiglohnländer trübt etwas die
Stimmung.
Gemäss Statistik der Schweizerischen
Nationalbank erhöhte sich der Personalbestand
landesweit allein im Jahr 2006 um rund 8500
Mitarbeiter. Dies entspricht einer Zunahme um 7
Prozent auf 128'000 Bankangestellte. Mindestens
3000 der neuen Stellen dürften auf dem
Bankenplatz Zürich geschaffen worden sein.
Somit arbeiten im Kanton Zürich inzwischen
rund 50'000 Personen in einer Bank.
Am kräftigsten expandieren die beiden
Grossbanken Credit Suisse und UBS. Allein in der
Schweiz haben die weltweit tätigen
Finanzinstitute im vergangenen Jahr 12 Prozent mehr
Stellen geschaffen. Im sogenannten «war of
talents», dem Wettbewerb um die besten
Nachwuchskräfte, mischte auch Julius Bär
kräftig mit. Die ehemalige Privatbank baute im
vergangenen Jahr die Zahl ihrer Mitarbeiter im
sogenannten Asset Management, wo vor allem
strukturierte Produkte und Fonds verwaltet werden,
ebenfalls um 12 Prozent aus.
Zwar erreicht der Personalbestand in der
Schweizer Bankbranche noch nicht den historischen
Höchststand von 1990. Doch seither hat eine
gewichtige Verlagerung in bankenähnliche
Unternehmen, sogenannte Parabanken oder
Finanzintermediäre, stattgefunden. In
Private-Equity-Unternehmen, Anlagestiftungen oder
privaten Vermögensverwaltungen nahm die Zahl
der Arbeitsplätze laut Bundesamt für
Statistik in den vergangenen zehn Jahren um fast 90
Prozent zu. Mit inzwischen über 90'000
Angestellten kommen diese «specialized
financial services» den konzessionierten
Banken schon recht nahe.
Dass trotz der stark wachsenden Konkurrenz auch
traditionelle Bankinstitute weiterhin ein markantes
Wachstum aufweisen, sei in erster Linie auf die
Expansion im Ausland zurückzuführen,
heisst es bei der Credit Suisse. Viel schneller als
in der Schweiz wächst der Personalbestand der
Grossbanken weltweit. In verschiedenen
europäischen Ländern wie Deutschland,
Spanien, Frankreich oder England, insbesondere aber
auch in Asien und Lateinamerika werden sogenannte
Onshore-Präsenzen aufgebaut, damit die
ausländischen Bankkunden die Geschäfte
direkt vor Ort abwickeln können. Dies
konkurrenziert die Arbeitsplätze in der
Schweiz offenbar nicht. Durch die Ausweitung des
Kundenkreises und des Geschäftsvolumens werden
vielmehr auch die hoch bezahlten Schweizer Jobs
gesichert.
Grösster Steuerzahler
Auf rund 10 bis 15 Milliarden Franken wird der
Betrag geschätzt, den die Schweizer Banken,
ihre Angestellten und die Aktionäre landesweit
an Steuern abliefern. Dies entspricht deutlich
über 10 Prozent aller Steuereinnahmen von
Bund, Kantonen und Gemeinden. Noch viel
ausgeprägter ist die Abhängigkeit vom
Bankensektor in der Stadt und im Kanton
Zürich. Laut Auskunft von Bruno Fässler,
Vizedirektor im städtischen Steueramt, stammen
rund 70 Prozent des Ertrages im Bereich juristische
Personen von den Banken. Gesamthaft macht dies rund
25 bis 30 Prozent der städtischen
Steuereinnahmen aus.
Zu den Steuern, welche die Banken als
juristische Personen zahlen, kommen die
individuellen Steuern der Angestellten hinzu - 2006
waren im Kanton Zürich gegen 50'000 Personen
in einem Finanzinstitut beschäftigt. Hinzu
kommen die bankenähnlichen Unternehmen, die
seit einigen Jahren ein starkes Wachstum
verzeichnen; rechnet man auch all die IT-Supporter,
Wirtschaftsanwälte oder Putzunternehmen hinzu,
die hauptsächlich von den Banken leben,
beläuft sich das von dieser Branche generierte
Steuersubstrat in Zürich vermutlich auf fast
die Hälfte der gesamten Einnahmen.
Dieser Branche muss man Sorge tragen! Ein
sauberer Finanzplatz Schweiz ist die beste
Voraussetzung dazu.
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